Gott sagt Ja zu Dir - zu diesem besonderen Menschen, der Du bist. Und Du sagst Ja zu Gott.

Wenn Sie Ihr Kind oder auch sich selbst taufen lassen wollen, dann sagen Sie Ja zu Gott und zur Gemeinschaft in der Kirche.

Sie bekennen sich zum christlichen Glauben.

 

Die Taufe ist in der evangelischen Kirche - ebenso wie das Abendmahl - ein Sakrament, sie wird im Gottesdienst gefeiert:
mit dem Wasser des Lebens, dem Wort Gottes, dem Kreuz, dem Licht und dem Segen. 

 

Die Taufe findet meistens im Sonntagsgottesdienst in der Kirche statt – denn mit seiner Taufe wird der Täufling auch in die Gemeinde aufgenommen und von ihr willkommen geheißen. Auch ein eigener, kleinerer Taufgottesdienst ist möglich. An viele Orten gibt es Tauffeste, bei denen mehrere Menschen in einem gemeinsamen Gottesdienst, oft am Wasser in der freien Natur, getauft werden. Manche evangelischen Kindertagesstätten ermöglichen auch, dass die Pastorin zur Taufe in die Kita kommt, und eine kleine Feier zusammen mit den anderen Kindern in der Gruppe.

 

Jeder Zeitpunkt im Leben kann richtig für die Taufe sein.

 

Ob Baby oder Kind, jugendlich oder erwachsen: Ein Mensch kann immer in die Gemeinschaft aufgenommen werden.

 

Das Wasser des Lebens

 

Der Kopf des Täuflings wird dreimal mit einigen Tropfen Wasser benetzt. 
Das Wasser steht dafür, dass Gott Umkehr, Neubeginn und neues Leben schenkt.

 

Dieses Ritual geht zurück auf die biblische Erzählung von Johannes dem Täufer, der Jesus taufte.

 

 

Das Wort Gottes

 

Bei der Taufe erhält jeder Mensch einen eigenen Taufspruch. Dieses biblische Wort begleitet durch das Leben.
Und der Täufling wird beim Namen genannt - als Zusage, dass er eingeschrieben wird in das Buch des Lebens.
Dazu werden häufig auch Fürbitten gesprochen.

 

 

Das Kreuz

 

Dem Täufling wird das Kreuzzeichen auf die Stirn gezeichnet. Wie ein Siegel, das sagt: „Du gehörst zu Jesus Christus!“

 

 

Das Licht

 

Eine Taufkerze: Das Licht erleuchtet symbolisch den Weg des getauften Menschen mit Gott.

 

 

Der Segen

 

Wer getauft wird, wird gesegnet. Segen ist der Zuspruch Gottes, der behütet und hält in allen Höhen und Tiefen des Lebens.

 

 

Häufige Fragen

 

Die Geburt eines Kindes ist ein Wunder und ein Geschenk Gottes. Die Dankbarkeit und das Staunen über das neue Leben findet darin Ausdruck, dass Eltern ihr Kind taufen lassen. Von Anfang an soll über diesem Leben gesagt sein:

 

„Du gehörst zu Gott, Du gehst nicht verloren, Du bist gesegnet!”

 

Ganz unabhängig davon, wie sich das Kind verhält. Später, mit der Konfirmation haben die Jugendlichen die Möglichkeit, ihr Ja zum Glauben selbst zu bekräftigen.

 

 

 

Muss ich selbst Mitglied der Kirche sein, wenn ich mein Kind taufen lassen möchte?

 

In der Regel wird erwartet, dass Eltern, die ihr Kind zur Taufe bringen, selbst Mitglied einer christlichen Kirche sind. Denn sie sollen in der Taufe ihr Kind als gute Gabe Gottes annehmen und das Ihre dazu tun, dass ihr Kind christlich erzogen wird.

 

Manchmal gibt es aber nachvollziehbare Gründe, warum ein Elternteil nicht Kirchenmitglied ist und auch nicht gleich werden möchte. Deshalb haben Pastorinnen und Pastoren einen Ermessensspielraum: Sie können der Taufe dennoch zustimmen.

 

Am besten ist es, mit Ihrer Pastorin oder Ihrem Pastor persönlich darüber zu sprechen.

 

 

 

Wie werde ich Taufpate und welche Aufgaben habe ich dann?

 

Das Patenamt ist ein kirchliches Amt. Deshalb wird es in die Kirchenbüchern eingetragen. Nur Mitglieder der evangelisch-lutherischen Kirche und Mitglieder einer anderen christlichen Kirche* können Patin oder Pate werden.

 

Dies bescheinigt der Patenschein, den das zuständige Gemeindebüro ausstellt und auf Wunsch zuschickt. Die Patenbescheinigung muss bei der Taufe vorliegen. Wer getauft und konfirmiert ist, kann Patin oder Pate werden - und auch, wer sich nach dem Konfirmationsalter hat taufen lassen.

 

Wer die Voraussetzungen nicht erfüllt, aber trotzdem eine besondere Rolle bei der Taufe spielen möchte, kann darüber hinaus auch Taufzeuge werden.

 

Üblicherweise haben Kinder bei der Taufe einen oder zwei Paten. Patinnen und Paten begleiten das Kind nach der Taufe, erzählen vom Glauben und Leben und unterstützen die Eltern dabei, dass in dem Kind der christliche Glaube wachsen kann.

 

Häufig wählen Eltern die Patinnen und Paten aus mit der Vorstellung, dass diese für ihr Kind sorgen, wenn den Eltern etwas zustoßen sollte. In einem solchen Fall sind Paten aber nicht automatisch Vormund. Das wird im nötigen Fall durch ein Vormundschaftsgericht geregelt. Wenn Sie selbst keine geeigneten Paten für Ihr Kind finden, ist es auch möglich, aus der Kirchengemeinde heraus Paten zu benennen. Geht auch das trotz intensiver Suche nicht, soll die Taufe deswegen nicht aufgeschoben werden. Eine Taufe ist auch ohne Paten möglich.

 

* Das sind alle Kirchen in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen - ACK.

 

 

 

Welche Bedeutung haben Taufzeugen?

 

In manchen Familien gibt es den Wunsch, neben Patinnen oder Paten auch Freunde oder Bekannte der Familie an der Taufe teilhaben zu lassen, die nicht Pate werden können oder wollen. In einigen Regionen werden sie Taufzeugen genannt.

 

Es ist gut, wenn viele Menschen sich mitverantwortlich fühlen für das Aufwachsen Ihres Kindes. Taufzeugen haben zwar kein kirchliches Amt, das in Kirchenbücher eingetragen und beurkundet wird, sind aber bei der Taufe herzlich willkommen.

 

 

 

Wie läuft eine Taufe ab?

 

Unabhängig davon, ob Sie sich oder Ihr Kind taufen lassen möchten, vereinbaren Sie zunächst einen Termin mit der Pastorin oder dem Pastor Ihrer Kirchengemeinde. Darin können Sie nicht nur die Formalitäten, sondern auch Fragen des Glaubens besprechen.

 

Mit Ihrer Pastorin oder Ihrem Pastor können Sie schließlich auch einen Termin für die Taufe ausmachen. Wird Ihr Kind getauft, sollten Sie zusätzlich ein oder zwei Paten suchen.

 

Wenn Sie selbst der Täufling sind und bereits erwachsen, brauchen Sie eigentlich keinen Paten. Sie können aber natürlich trotzdem jemanden bestimmen, der Ihnen nahe steht. Auch einen Taufspruch aus der Bibel können Sie sich aussuchen. Wenn Ihnen das schwer fällt, steht Ihnen Ihre Pastorin oder Ihr Pastor mit Tipps zur Seite.

 

Die Taufe geschieht in der Regel mit der Gemeinde im Gottesdienst. Die Taufe selbst hat bestimmte Elemente. So wird aus der Bibel der Taufbefehl (Matthäus 28, 18-20) gelesen und oft ein biblisches Wort dazu.

 

Für Täuflinge, die noch Kinder sind, wird das Apostolische Glaubensbekenntnis von der Gemeinde gesprochen. Als Erwachsener können Sie es bei Ihrer Taufe selbst sprechen. Nach der Frage, ob Sie getauft werden möchten, treten Sie an den Taufstein. Ihr Taufspruch wird aus Ihrer Taufurkunde vorgelesen, und danach wird Ihr Kopf dreimal mit Wasser benetzt.

 

Wenn Sie es möchten, können Sie auch bei Lesungen im Gottesdienst mitwirken oder etwa ein persönliches Wort zu Ihrer Taufe sagen.

 

 

 

Kann ich meine Taufe wieder rückgängig machen?

 

Wenn Sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt für den Glauben an Gott entschieden und das öffentlich bekannt haben, können Sie die Taufe nicht wieder rückgängig machen. Zwar können Sie aus der Kirche austreten, aber das Ja Gottes zu Ihnen bleibt bestehen - wie ein Haus, dessen Türen immer offen und in dem Sie immer willkommen sind.